Montag, 9. November 2009

NACHDENK-CORNER 6

Wenn das Bewusstsein aus dem unfokussierten Bereich des Schlafens, Gestillt-Werdens, in die Windeln-Manchens heraustritt, beginnen die Vorbereitungen. Man muss sich doch nur stets vorbereiten.
Auf die Impfung und den Friseur, anfänglich mit etwas Angst.
Auf den Winter oder den Schnee, weil man neue Schuhe bekommen hat. Auf den Frühling, weil der Winter so langweilig und lang war.
Auf den Kindergarten, auf die Schule, auf das nächste Schuljahr, auf das erste Mädchen, auf die Frau und auf das Kind, auf die Schuhe des Kindes, weil der Winter kommt …
Und wenn man sich lange vorbereitet hatte, so fragt man sich eines Tages, auf was man sich eigentlich vorbereitet hat.
Auf die Umarmung jenes fürchterlichen, Angst erregenden und unbekannten Schattens, worin alles ein Ende findet und wir ins Bodenlose fallen. Dann sind alle Vorbereitungen hinfällig.
Ob man das ganze Zeug nicht etwas vereinfachen und abkürzen könnte? Indem man gar nicht erst beginnt, sich vorzubereiten?
Nein, rufen die Gläubigen empört, ohne sich bewusst zu werden, dass sie wahrscheinlich dorthin zurückkehren werden, wo sie vor der Geburt waren. Da haben wir noch das ewige Leben vor uns. Und bereiten sich darauf vor, indem sie das hiesige wegwerfen.

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