Montag, 10. Mai 2010

...WER SICH EWIG BINDET

Am Anfang unserer Zeitrechnung entstanden in Rom die meisten Ehen durch „usus“, durch das gewohnheitsmäßige Zusammenleben. Fanden es zwei lustig, Seite an Seite ihre Tage und Nächte zu verbringen, zogen sie zusammen und wurden, schwupp, nach einiger Zeit als Eheleute angesehen. Madame geriet mit ihrem gesamten Habe unter die Fuchtel des Mannes. Nicht alle Frauen waren mit einer solchen stillschweigenden Verheiratung einverstanden. Um der „manus“, der Hand des Mannes zu entschlüpfen – emanzipieren kommt von diesem Ausdruck – brauchte eine Frau jedes Jahr drei Nächte nacheinander auswärts zu schlafen. Sie konnte dadurch das Verfügungsrecht über ihren Besitz behalten.
Die Welt hat sich inzwischen verändert. Schläft eine Ehefrau heutzutage drei Nächte auswärts, wird sie geschieden und der Besitz ihres Mannes geht zum guten Teil an sie.

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