Sonntag, 18. April 2010

SICHER IST SICHER

Mailand, via Pietro da Cortona, ein Miethaus für kleinere Budgets, wo einige hundert Familien leben. Viele Wohnungen sind in einem Zustand, der eine Zwangsrenovierung nötig macht. Die Handwerker machen sich an die Arbeit. Ein Mieter ist augenblicklich abwesend, die Polizei öffnet die Türe. Auf geht’s, meinen die Klempner und machen sich Platz. Sie verschieben ein Möbel, wobei sich eine Schublade öffnet. Erstarrt blicken die Leute auf den Inhalt. Drei kleinere Bomben in Zeitungspapier eingewickelt lachen sie an. Zetermordio! Eine Terroristenzelle entdeckt! Ruft die Polizei!
Behutsam werden die Bomben in eine Grube transportiert und dort gesprengt. Die Sprengkörper stammen aus dem zweiten Weltkrieg und hätten das ganze Wohnkomplex in die Luft sprengen können.
Jetzt suchen wir die Terroristen, heißt es. Wer bewohnt diese Wohnung? Das Staunen ist groß: eine achtzigjährige Frau wird als Mieterin ausfindig gemacht. (Corriere della Sera, 15.04.2010. S. 6) Hat sie sich wohl für Streitigkeiten mit den Nachbarn gerüstet?

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