Dienstag, 1. Juni 2010

IM SCHWEISSE DEINES ANGESCIHTS

Was war das nur für eine bunte Gesellschaft in der griechischen Mythologie! Große Götter, kleine Götter, schöne Frauen, kluge Frauen, hässliche Frauen, Halbgötter, Satyre, Rebellen, Feuerdiebe und vieles andere mehr. Und alle sorgten für Betrieb. Wie im Karneval tummelten sich die Bewohner der himmlischen Gefilde. Die Griechen hatten ihre Sympathien für die einen, ihre Abneigung gegen die anderen. Recht beliebt waren etwa ein Sohn des Zeus, Dionysos, wie auch sein alter Erzieher, der Satyr Silenos. Dieser hatte einen grotesken Körper doch er war ein Weiser. Als er eines Tages von Bauern gefesselt vor Midas, den König von Phrygien gebracht wurde, erkannte ihn dieser, ließ seine Fesseln lösen und behandelte ihn höflich. Silenos wollte ihn belohnen und versprach ihm, eine Bitte zu erfüllen. Midas zögerte nicht lange. „Alles, was ich berühre, soll zu Gold werden“, bat er den Satyr.
„Du sollst es haben.“
Bald schon musste Midas erkennen, dass sein Wunsch unheilvolle Folgen hatte. Er bat den Gott Dionysos, den Zauber rückgängig zu machen.
Jahrzehntelang genoss manch ein habgieriger Bankier die Fähigkeit, wie Midas, alles in Gold umzuwandeln. Dummerweise waren die Folgen auch in diesem Fall unheilvoll, jedoch nicht für die Bankiers, sondern für ihre Kunden. Die meisten meinten, das würde ewig so bleiben. Mögen auch die Handschellen, die man ihnen anlegen wird, auch zu Gold werden. Sie sollten weiterhin den Luxus genießen. Hauptsache ist, dass man sie ihnen anlegt.

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